Allergien sind überschießende Reaktionen unseres Abwehrsystems. Zwar ist ein gut trainiertes Immunsystem Grundlage für ein gesundes Leben. Bei Allergien ist die Reaktion der Abwehr jedoch zu viel des Guten.
Der Begriff Allergie wurde aus dem Griechischen vom Wort allos (= fremd) abgeleitet. Es handelt sich dabei um überschießende Abwehrreaktionen des Immunsystems auf bestimmte Fremdstoffe. Diese Allergene sind im Normalfall harmlos, wie z.B. Pollen oder Lebensmittel. Typischerweise sind Allergien mit entzündlichen Prozessen und dementsprechenden Symptomen verbunden. Allergien werden meist über den Ort im Körper, an welchem sie auftreten, unterschieden:
Ende der 1990er Jahre wurde in Deutschland eine Sensibilisierung von fast ein Drittel der Bevölkerung gemessen auf Allergene, die den Atemtrakt betreffen. Allerdings kann eine derartige Sensibilisierung auch ohne große Symptome auftreten.
Die Symptome sind abhängig von der Form der Allergie. Bei Allergien der Haut kommt es vor allem zu Rötung und Juckreiz, teilweise können auch Blasen wie bei der Urtikaria auftreten. Im Atemtrakt tritt eine Schwellung der Schleimhäute, Naselaufen, Niesen bis zum Asthmaanfall beim allergischen Asthma. Bei Allergien des Verdauungstraktes dagegen kommt es vor allem zu Erbrechen und Durchfällen. Die Symptome lassen sich zum großen Teil durch den wichtigen Botenstoff Histamin erklären, der im Körper vom Immunsystem bei Entzündungen, aber auch bei allergischen Reaktionen ausgeschüttet wird.
Bei einer allergischen Reaktion bildet der Körper das Gewebshormon Histamin. Histamin führt zum Anschwellen von Haut und Schleimhäuten mit Rötung und regt die Drüsentätigkeit an, so dass z.B. die Nase läuft. Es löst Juckreiz sowie Schmerzen aus. Die glatte Muskulatur, z.B. die Bronchien ziehen sich zusammen. Die Gefäßwände kleiner Blutgefäße werden durchlässiger, was zur Nesselsucht führen kann. Im lebensbedrohlichen Extremfall, dem anaphylaktischen Schock, kommt es zu einer Weitung der Blutgefäße und Austritt von Flüssigkeit in das Gewebe; dies ist verbunden mit einem Abfall des Blutdrucks, so dass lebenswichtige Organe nicht mehr mit Sauerstoff versorgt werden können. Darüber hinaus wirkt Histamin im Zentralnervensystem bei der Steuerung des Schlaf-Wach-Rhythmus und der Appetitkontrolle als wichtiges regulierendes Mittel. Auch führt es zu einer Freisetzung von Adrenalin aus den Nebennieren. Daher kommt es bei starken Allergien häufig zugleich zu einer Störung des Schlaf-Wach-Rhythmus.
Histamin-Intoleranz. Teilweise können Allergien verschlimmert werden, wenn sie mit einer Histamin-Intoleranz einhergehen. Dies ist eine Störung im Abbau des Botenstoffes. Sie tritt nach dem Essen von histaminhaltigen Nahrungsmitteln auf mit Beschwerden, die einer Allergie ähneln. Dadurch kann es bei der Diagnose von Allergien auch zu einer Verwechslung kommen. Histamin enthalten insbesondere geräuchertes Fleisch oder Wurst, Innereien, reifer Käse (je älter, umso stärker), Sauerkraut, Fischkonserven, Meeresfrüchte, Rotwein (je älter, umso stärker), Essig (insbesondere Balsamico) und in Essig eingelegte Gemüse, Bier. Schokolade enthält zwar kein Histamin, wirkt jedoch als Verstärker. Bei starken allergischen Reaktionen ist es sinnvoll, auf histaminhaltige Lebensmittel zu verzichten.
Um die Entstehung von Allergien zu verstehen, ist es wichtig, zuerst unser Immunsystem anzusehen. Es hat die lebenswichtige Aufgabe, schädliche Angreifer aus der Außenwelt abzuwehren. Dies sind z.B. Bakterien, Viren oder Pilze. Man nennt dies auch Immunität, die Fähigkeit des Organismus, auf körperfremde Stoffe mit einer Immunantwort zu reagieren. Aber auch im Körper selbst lauern Gefahren wie entartete Zellen, die immer wieder entstehen können, jedoch meist sofort von unserer Abwehr erkannt und unschädlich gemacht werden.
lm Normalfall erfüllt unser Immunsystem diese Aufgaben präzise und gut. Bei Allergien allerdings kommt es zu einer Überreaktion beim spezifischen Immunsystem. Die im Zuge der allergischen Reaktion hergestellten Waffen des Körpers sind IgE-Antikörper, die nach einer Sensibilisierung bei jedem wiederholten Kontakt mit dem Allergen reaktiviert werden. Zur Entstehung von Allergien werden die folgenden Theorien diskutiert.
Die Neigung zu Allergien kann vererbt werden. Statt von einer gestörten Immuntoleranz spricht man hier häufig von Atopie. Kinder von Allergikern haben ein deutlich höheres Risiko, selbst Allergien zu entwickeln. Dabei wird jedoch nur die Allergieneigung vererbt, nicht eine Allergie gegen bestimmte Pollen oder Lebensmittel.
Nicht selten entstehen Autoimmunerkrankungen im Anschluss an eine Virusinfektion. Möglicherweise kommt es durch den vorangehenden Kampf mit den Viren zu einer Konditionierung der Immunzellen auf eigenes Gewebe. Ähnlich wie der Pawlow‘sche Hund durch stetiges gleichzeitiges Läuten einer Glocke bei der Fütterung schließlich Speichelfluss entwickelt, sobald er nur noch die Glocke hört. Die Psychoneuro-Immunologie hat bereits gezeigt, dass Konditionierungen von Immunzellen durchgeführt werden können.
Eine häufig genutzte Erklärung für das Auftreten und die Zunahme von Allergien ist die Hygiene-Hypothese oder auch Dschungeltheorie. Durch übertriebene Hygiene in den Industrieländern sucht sich das unterbeschäftigte Immunsystem neue Feinde, um nicht in den gefährlichen Bereich der Inaktivität zu geraten. Dies sind z.B. Pollen oder Lebensmittel. Bei Allergien spielen IgE-Antikörper (Immunglobuline des Typs E) die tragende Rolle für die allergische Reaktion. Diese Antikörper kommen gewöhnlich zum Einsatz bei parasitären Erkrankungen, z.B. mit Würmern. Glücklicherweise sind diese in den Industrieländern weniger verbreitet, obwohl sie häufiger vorkommen und entdeckt werden, als angenommen wird. In Ländern, bei denen Wurmerkrankungen verbreitet sind, kommen Allergien dagegen deutlich seltener vor.
Faktoren wie Umweltverschmutzung haben einen starken Einfluss auf die Aggressivität von Allergenen und können nicht nur zu einer Verstärkung der allergischen Beschwerden führen, sondern auch die Entstehung von Allergien fördern. Allergene wie das Hauptallergen der Birke können sich an Feinstaubpartikel anheften und fördern so wahrscheinlich die Sensibilisierung auf dieses Allergen. Aus naturheilkundlicher Sicht ist bedeutsam, dass 80% der Immunreaktionen im Darm ablaufen. Starke Allergien gehen häufig mit einer gestörten Darmflora einher. Dies lässt sich durch eine entsprechende Behandlung des Darms und eine gesunde Ernährung gut beeinflussen. Auch eine „Verschlackung“ des Bindegewebes sowie ein gestörtes Säure-Basen-Gleichgewicht spielt für die Heftigkeit der Symptome und die Ausweitung von Allergien eine Rolle.
Eine Kreuzreaktion ist eine Ausweitung der Immunreaktion auf weitere ähnliche Stoffe, z.B. von Haselpollen auf Haselnüsse. Sie tritt zwar bei über der Hälfte der Allergiker auf, ist jedoch nicht zwangsläufig und kann durch eine rechtzeitige naturheilkundliche Behandlung vermieden werden. Kreuzallergien können sofort oder später auftreten. Häufige Symptome sind dabei:
Für Beispiele von Kreuzreaktionen mit Pollen siehe Heuschnupfen >>
Eine genaue Feststellung der Allergieauslöser wird heute mit Hilfe des Prick-Tests durchgeführt. Dabei werden verschiedene Allergene auf dem Unterarm aufgetragen, danach wird die Haut mit einer Nadel oder feinen Lanzette leicht eingestochen. Zur Kontrolle wird zudem eine wässrige Lösung (diese sollte keine Beschwerden auslösen) sowie Histamin aufgetragen. Letzteres löst die allergischen Beschwerden aus. Nach kurzer Zeit sind diejenigen Stellen des Unterarms stark gerötet, bei welchen die stärksten Allergien bestehen.
Ein weiterer möglicher Test ist der RAST-Bluttest (Radio-Allergo-Sorbent-Test). Hierbei wird Blut entnommen. Dieses wird danach im Labor mit einer Auswahl möglicher Allergene in Verbindung gebracht, worauf im Mikroskop die Reaktion beobachtet werden kann. Er kann zur Bestätigung bestimmter Allergien genützt werden und zur Ermittlung möglicher Kreuzreaktionen, z.B. Pollen mit Lebensmitteln. Er wird ebenfalls im Bereich der Lebensmittelallergien eingesetzt.
Neben den naturheilkundlichen Maßnahmen ist es gut, die folgenden Tipps zu beachten, um überschießende Reaktionen des Immunsystems zu lindern.
Heilpraktiker und Homöopath
Bei der Behandlung von Allergien verfolge ich einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Dabei unterscheide ich zwischen zwei Arten von Maßnahmen.
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